California Games, Paperboy und Choplifter waren einige meiner ersten Spiele. Vor einigen Monaten habe ich meinen Raspberry Pi mit einem neuen System bestückt und lasse mich abends von meinen Kindheitserinnerungen einholen.
Retro-Gaming ist für mich pure Entspannung und Nostalgie. Sich noch einmal mit dem Paperboy auf den Weg machen oder durch die virtuelle Halfpipe zu rollen sind bei mir der Inbegriff von „noch einmal Kind sein“. In der Grundschule war ich eine Ausnahme, mein Vater brachte damals unseren ersten Computer nach Hause. Nachmittags durfte ich mit Freunden vor dem Rechner sitzen und mit Freunden spielen. Die Cherry-Tastatur mit hartem Anschlag und der Röhrenmonitor in Bernstein/Schwarz hatten irgendwie etwas magisches.
Der Wechsel auf die 16-Farben Grafik war ein wahnsinniger Schritt nach Vorne und die Spiele wurden komplexer. Galaxy Quest und Kings Quest waren noch komplett auf Englisch, also saß ich mit dem Duden Deutsch-Englisch vor dem Computer und versuchte die Rätsel zu lösen. Heutzutage würden die Spiele sicherlich kein Kind mehr vom iPad weglocken, damals war das für mich allerdings Spannung pur.
Der Raspberry kann viele dieser Spiele wieder aktivieren – natürlich gibt es auch diverse Emulatoren für den Computer, aber das ist doch etwas anderes. Mein Pi wurde also zur Retro-Konsole. Die Gamepads haben zwar die Optik und Haptik eines Controllers für die Playstation, mir ist das Spiel selbst jedoch viel wichtiger.
Meine Zutaten
- Raspberry PI 2 Model B
- Micro-USB Netzteil
- Transcend microSDHC Speicherkarte
- USB Gamepad C130 (Wenn ihr auf die Tastatur verzichten wollt)
- TP-Link TL-WN823N (Alternativ kann man auch ein LAN-Kabel anschließen)
- Ein Gehäuse für den Raspberry Pi
- Eine USB-fähige Tastatur
- Ein HDMI-Kabel
- Das Betriebssystem: https://github.com/recalbox/recalbox-os/releases
Installation
Die Einrichtung ist absolut narrensicher. Das Betriebssystem kommt als ZIP-Datei und wird einfach entpackt, danach solltet ihr die SD-Karte auf FAT32 formatieren und anschließend den Inhalt vom entpackten Ordner auf die SD-Karte verschieben. Damit ist die Spielkonsole eigentlich schon fertig und eure recalbox übernimmt den Großteil der Arbeit.
- Karte in den Raspberry Pi stecken
- HDMI-Kabel an Pi und Fernseher einstecken
- Tastatur und den oder die Controller anschließen
- LAN-Kabel / WLAN-Adapter anschließen
- Den Pi mit Strom versorgen
Die Installation läuft danach automatisch und installiert die benötigten Dateien. Bitte lasst dem Gerät ein wenig Zeit dafür, der Fortschrittsbalken wandert manchmal etwas langsamer.
Konfigurieren
Die Tastatur sollte sofort funktionieren und zur ersten Einrichtung ausreichen. Ich habe relativ zügig die Sprache gewechselt und die Controller angepasst. Die Tastaturbefehle sind nicht sonderlich intuitiv gewählt, daher eine kleine Liste der wichtigsten Tasten: Enter ist START, Leertaste ist SELECT, Q ist BACK, S ist OK.
Danach sollte eure neue Spielkonsole noch, falls ihr keine Vernetzung via Kabel nutzt, via WLAN eingebunden werden. Kurze Zeit später ist eure recalbox im Heimnetz sichtbar und ihr könnt die Spiele (ROMS) aufspielen.
Viel Spaß beim Zocken!